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Mittwoch, 4. Februar 2009

Hitchhike nach Wanaka

Nach meiner langen Wanderung halt ichs im übertouristischen Queenstown nicht mehr aus. Mein Backpacker The flaming Kiwi ist zwar wirklich nicht schlecht, die Leute sind lieb und alles ist okay.... Auf dem Bild eine der drei gut ausgerüsteten Küchen

und der Wohnbereich. Doch es gibt in diesem Land noch so viel mehr zu sehen. Ich muss jetzt schnell weg von hier...

Schon am nächsten Tag kann ich mit zwei Jungs aus dem Backpacker im VW-Bueschen nach Arrowtown mitfahren. Sie wollen dort spazieren und fischen.

Auch aus dem Bus zeigt die Landschaft ihre schönen Seiten.






Aha, die Magazine hinten im Bus hab ich schnell entdeckt, doch meine Blicke fallen schnell wieder aus dem Fenster in die wunderbare Natur - gefällt mir besser............


In Arrowtown bleibe ich nur kurz. Schnell stelle ich fest, dass es hier neben Touristenlaeden und alten Haeusern keine günstige Übernachtungsmöglichkeit gibt (der einzige Backpacker ist völlig ausgebucht) und suche meinen Weg weiter nach Wanaka. Im Informationscenter lerne ich Emilie kennen. Sie nimmt mich mit ihrem süssen Bus nach Cromwell, aber erst zur Vineyard in Bannockburn wo sie und ihre Freunde, alle aus Frankreich, arbeiten.

Am nahgelegenen See sitze ich bis zu ihrem Feierabend und geniesse den Abend mit ihr & ihren Freunden mit Baden & Plaudern.

Später fahren sie mich zum Campsite in Cromwell wo ich mein eigenes Zimmer für 30$ bekomm. Das Zimmer ist wirklich luxusmässig, ein riesiges Bett für mich alleine. Doch die Dusche auf dem Gang ist dafür nur kalt und die gemeinsame Küche wirklich eine Zumutung. Nix ausser Dreck.

Nach dem zwanzigminütigen Jogg nach Cromwellcity komme ich ausser Atem 2 Minuten vor Ladenschluss im einzigen Einkaufscenter an und kaufe meine sieben Sachen. Auf dem Rueckweg finde ich diesen Trailer in einem Garten.

Hier würde ich gerne wohnen...


Zurueck im Holidaypark koche Pasta in meinem JetBoil und leg mich todmüde wie immer ins Bett....

Am Morgen gibts erstmals ein ausgiebiges Frühstück in der angenehmen Lounge.
Ja, ich weiss, hier sehe ich sehr nachdenklich aus.. Gehoert aber auch dazu, oder?


Nach einem zweiten Marsch der ewigen Hauptstrasse entlang zur Stadtmitte mit dem gesamten Gepäck, erfahre ich im Informationscenter, dass die einzig wichtige Sehenswürdigkeit von Cromwell - nämlich Old Cromwell Town, die Altstadt von 1861 als offenes Museum - gleich um die Ecke vom Campingsite liegt. Herzlichen Dank an die Receptionsdame, welche mir keine Auskunft über die schönen Plätze hier geben wollte. Doch was will man sich ärgern?

Im Informationscenter, welches auch ein Museum ist, informiere ich mich über die Geschichte der 'alten' Goldgräber-Stadt...



Dann stelle ich mein Gepäck ein und versuche alles mögliche über die Transportmöglichkeiten nach Wanaka herauszufinden... Die Busfahrt dauert nur 40 Minuten, doch verlangt die günstigste Busgesellschaft stolze 15$ und pro Gepäck zusätzliche 10$ je. Typisch Neuseeland. Ich schleppe zur Zeit meinen Trampingrucksack und die Reisetasche durch die Gegend. 35$ für die kurze Fahrt kommt nicht in Frage. Ich schaue mich im Shoppingbezirk um, finde ein Fashion-Lädeli und beginne mit der Schneiderin ein Gespräch. Sie kennt viele Leute hier, ich erkläre meine Situation und frage, wo der beste Hitchhikeplatz nach Wanaka sei. Wohl auf der Autostrasse ausserhalb Cromwell. Ihr Mutterinstinkt wecke ich langsam. Sie erzählt viel von sich, ich von mir, dass ihre Tochter in Wanaka wohnt und ich eventuell dort übernachten könne und plötzlich fällt ihr ein, dass eine Kollegin im gegenüberliegenden Geschäft auch in Wanaka wohnt und somit abends täglich dorthin fährt. Gut eingefädelt ist halb gewonnen. Aimee sagt zu, am Abend um sieben wollen wir uns in Pub um die Ecke treffen um gemeinsam nach Wanaka zu fahren....

Aber erst mach ich mich nun entspannt auf den Weg zurück Richtung Campsite zur Old Cromwell Town. Dort erwartet mich der schöne Lake Dunstan, ein leckerer Chai Latte und gute Gespräche mit einer Journalistin aus Christchurch, Gallerien & Künstler, welche in den alten Gebäuden ihre Werke ausstellen....



Ach wie entspannt es hier ist. Lake Dunstan in seiner vollen Pracht....

Auf dem Steg lässt es sich ganz ungestört in der wärmenden Sonne einen PowerNap machen...


Auf dem Rückweg zum Shoppingcenter schlage ich einen anderen Weg ein, finde hübsche Plätze und mit reifen Früchten bestückte Aprikosen, Nektarinen und Pfirsich-Bäume. Herrenlose Bäume, eine Schande, all die guten Früchte gären auf dem Boden. Der zvieri ist gesetzt, dutzende Früchte verschwinden in meinem hungrigen Leib :)

Bald entdecke ich den historic cemetery mit Gräbern aus dem 18. Jahrhundert. Speziell fand ich, dass hier die Todesursache immer angegeben wurde. So steht in etwa, mit 17 Jahren bei Felsabsturz gestorben.... Die meisten starben unter 25 Jahren. Und jede zweite Frau hiess gleich. Was mit M, aber den Namen hab ich vergessen..... Egal.

Bald bin ich zurück im Stadtzentrum, hole mein Gepäck, vertreibe die Zeit bei Ann im Fashionshop, treffe mich mit Aimee und komme eine halbe Stunde später nach erfrischenden Gesprächen friedlich in Wanaka an.

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